Zertifikate Erfahrungen 2024 – Meinungen über Schuldverschreibung zeigen viele beliebte Möglichkeiten!

Zertifikate sind vor allem wegen ihrer Vielseitigkeit sehr beliebt.

Was sind Zertifikate? Diese Frage lässt sich schnell mit einem Satz beantworten. Zertifikate sind Schuldverschreibung. Aber was bedeutet das? Wie sicher sind sie? Und welche Formen gibt es? Schließlich ist Zertifikat nicht Zertifikat.

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Was sind Zertifikate?

Ein Zertifikat ist eine Schuldverschreibung. Das bedeutet, er ist im Gegensatz zu einer Aktie oder einem Fondsanteil kein Anteilsschein. Man erwirbt also kein Eigentum an einem Unternehmen oder, wie im Falle eines Fonds, an einem Sondervermögen. Stattdessen leiht man dem Emittenten, meist einer Bank, Geld. Dafür erhält man eine Gegenleistung, allerdings keinen festen Zinsen, sondern beispielsweise den gleichen Gewinn, denn der DAX im selben Zeitraum gemacht hat. Ein Zertifikat ist also eher mit einer Anleihe vergleichbar als mit einer Aktie.

Zertifikate können eine unbegrenzte Laufzeit haben, aber auch zu bestimmten Zeitpunkten fällig werden. Vor allem Discount-, Bonus- oder Garantie-Zertifikate haben oft einen Endtermin, zudem sie zurückgezahlt werden. Index-Zertifikate sind dagegen oft sogenannte Open-End-Zertifikate ohne festgelegten Verfallszeitpunkt.

Das erste Zertifikat wurde 1990 herausgegeben und bildete den DAX nach.

Anders als bei klassischen Anleihen oft (aber nicht immer) der Fall, wird aber keine Rückzahlung des Kapitals versprochen. Auch die ist oft von bestimmten Kriterien abhängig, beispielsweise davon, dass der DAX nicht gefallen ist. Sonst wird der Anleger bei einem klassischen DAX-Zertifikat nämlich auch an den Verlusten beteiligt.

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Vor- und Nachteile der Papiere.

Zertifikate haben eine ganze Reihe von Vorteilen:

+ Sie lassen sich über die Börse kaufen und verkaufen
+ Mit einem Zertifikat lassen sich mehrere Aktien kaufen
+ Sie bieten zahlreiche Extras
+ Es sind höhere Gewinne als mit Spareinlagen möglich
+ Keine Nachschusspflicht

Zertifikate können oft über die Börse ge- und verkauft werden. Das bedeutet, dass man keine teuren Ausgabeaufschläge wie oft bei Investmentfonds zahlen muss, wo oft beim Kauf schon mal 5,0 Prozent des Betrags einbehalten werden. Stattdessen zahlt man die regulären Ordergebühren und eventuell entstehen noch weitere Kosten durch den Spread, also die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs. Den gibt es aber übrigens auch bei Aktien und Anleihen.

Unterm Strich sind aber Zertifikate meist deutlich billiger als klassische Investmentfonds. Man benötigt zwar ein Depot, das aber gibt es mittlerweile bei vielen Online-Brokern kostenlos.

Wie bei einem Fonds lassen sich auch mit einem Zertifikat mehrere Aktien abbilden. Beispielsweise gibt es zahlreiche Zertifikate auf Indizes wie den DAX, den Dow Jones oder den Hang Seng. So können Anleger ihr Risiko streuen. Das erste Zertifikat war 1990 eine Papier der Dresdner Bank auf den DAX.

Mit einem Zertifikat lässt sich beispielsweise ein ganzer Index nachbilden. Das ist weniger riskant als der Kauf von Einzelaktien und billiger als ein Fonds. Außerdem sind Extras wie eine Absicherung gegen Kursrückgänge möglich.

Im Gegensatz zu Optionen oder CFDs ist auch kein besonderer Broker nötig, der reguläre Aktienbroker reicht aus. Manchmal bietet der sogar besondere Konditionen beim Kauf bestimmter Fonds.

Ein großer Vorteil ist, dass Zertifikate relativ flexibel gestaltet werden können. Beispielsweise ist es möglich, dass ein Zertifikat die Rückzahlung des investierten Kapitals ganz oder teilweise garantiert. Oder dass alle Gewinne und Verluste mit einem Hebel nachgebildet werden.

Dadurch sind deutlich höhere Gewinne möglich als mit Spareinlagen, bei einigen Anlageformen auch höhere als mit Aktien oder ETFs. Natürlich immer zum Preis höherer Risiken.

Allerdings sind die Verluste auf den Einsatz beschränkt. Das mag selbstverständlich erscheinen, bei CFDs oder dem Forexhandel sind aber auch Verluste von mehr als 100 Prozent möglich, dann muss der Anleger Kapital nachschießen, wenn auf eine Nachschusspflicht nicht explizit.

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Nachteile von Zertifikaten

Den Vorteilen stehen natürlich auch einige Nachteilen gegenüber. Einige gelten allgemein für Papiere, die keine feste Verzinsung bieten. Andere dagegen findet man bei anderen Anlegeformen wie ETFs oder Aktien nicht, sie gelten nur für Zertifikate. Das sind die wichtigsten Minuspunkte:

– Kursrisiken
– Zertifikat ist nicht gleich Zertifikat
– Emittentenrisiko

Im Gegensatz zu Festgeldern und Anleihen ist der Zins nicht garantiert, meistens nicht einmal die Rückzahlung. Hohe Verluste sind möglich. Allerdings gibt es hier große Unterschiede. Deshalb müssen sich Anleger genau damit auseinandersetzen, was sie eigentlich kaufen. In Discount-Zertifikat auf den DAX ist weniger riskant als ein gehebeltes Short-Zertifikat.

Kursrisiken gibt es auch bei anderen Produkten wie Aktien und ETFs. Allerdings kommt bei Zertifikaten ein weiteres Risiko hinzu, nämlich das sogenannte Emittentenrisiko. Da Zertifikate Schuldverschreibungen sind, unterliegen sie ebenso wenig dem Einlagenschutz wie Anleihen von Banken. So verloren bei der Pleite von Lehmann Brothers viele Anleger Geld, weil sie von der Bank herausgegebene Zertifikate besaßen. Das ist ein Unterschied zu ETFs, bei denen der Emittent mit dem Geld der Anleger Aktien oder Anleihen kauft und diese als Sondervermögen verwaltet, so dass sie bei einer Pleite unberührt bleiben.

Im Einzelfall kann es Ausnahmen geben, beispielsweise sichert die Institutssicherung der Volks- und Raiffeisenbanken nicht nur die Kundeneinlagen ab, sondern die Bank als ganzes. Damit sind Zertifikate so gut geschützt wie Bankeinlagen. Nicht abgesichert sind damit natürlich Verluste die Anleger erleiden, weil beispielsweise der Basiswert sich schlecht entwickelt. Darauf weißt auch die Stiftung Warentest regelmäßig hin. Ein Risiko, dass natürlich auch für Aktien und ETFs gilt.

Bei Zertifikaten mit festgelegtem Verfallszeitpunkt kommen außerdem Rollkosten hinzu. So nennt man die Kosten die entstehen, weil ein altes Zertifikat fällig wird und das Geld neu investiert werden muss, wofür Kosten entstehen, beispielsweise Kaufgebühren oder ein Spread.

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Index- und Basket-Zertifikate

Der Klassiker sind Indexzertifikat. Als erstes Zertifikat gilt ein 1990 von der Dresdner Bank aufgelegtes Papier auf den DAX. Mit ihm hatten die Anleger die Möglichkeit, mit nur einem einzigen Papier den Kursverlauf des Index genau abzubilden.

Viele Indizes wie der Dow Jones, aber auch der deutsche F.A.Z. Index bilden nur den Kursverlauf der in ihm enthaltenen Aktien ab und berücksichtigen keine Dividenden. Anleger müssen deshalb fragen, wer dieses Geld erhält. Welchen Unterschied das macht, zeigt der DAX. Wer vom DAX spricht, meint meist den Performance-Index (blau), der Dividenden berücksichtigt. Der Kurs-DAX, der das nicht tut, hat sich dagegen deutlich schlechter entwickelt (blau).

Das geht natürlich auch mit einem ETF, allerdings sind Zertifikate oft billiger, weil sie für die Bank weniger Arbeit bedeuten Dafür sind sie kein Sondervermögen, sie können also bei einer Bankenpleite wertlos werden.

Ähnlich wie Index-Zertifikate funktionieren auch Basket-Zertifikate. Sie enthalten ebenfalls mehrere Aktien, allerdings bilden sie keinen bestehenden Index nach, sondern schaffen sozusagen einen eigenen Index.

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Mit Hebel: Knock-out und Faktor-Zertifikate

Ein großer Vorteil von Zertifikaten ist die Möglichkeit, auch mit einem Hebel zu handeln. Das ist mit Faktor- und mit Hebel-Zertifikaten möglich. Beide funktionieren ähnlich, die Entwicklung eines Basiswertes, beispielsweise des DAX, wird in beiden Fällen mit einem Hebel nachgebildet.

Allerdings wird bei Faktor-Zertifikaten immer die tägliche Entwicklung gehebelt. Steigt der DAX beispielsweise um 1,0 Prozent, steigt ein Faktor-Zertifikat mit dem Hebel x2 um 2,0 Prozent. Wenn der Index am nächsten Tag wieder um 0,99 Prozent fällt, fällt das Zertifikat um 1,98 Prozent.

Die Deutsche Börse hat für Faktor-Zertifikate sogar einen eigenen Index geschaffen, den LevDAX, der den DAX mit einem Hebel von bis zu x10 nachbildet.

Faktor- und Hebel-Zertifikate folgen dem Basiswert mit einem Hebel. Allerdings wird einmal die tägliche Entwicklung gehebelt, einmal die Gesamtdifferenz. Das führt zu einer unterschiedlichen Entwicklung. Das lässt sich leicht an einem Extrembeispiel nachvollziehen. Wenn ein Kurs sich am ersten Tag verdoppelt, am zweiten dann wieder halbiert, ist der Gesamtwert nach zwei Tagen im Vergleich zum Startzeitpunkt unverändert. Auch bei einem Hebel-Zertifikat mit dem Hebel x2 wäre der Kurs deshalb gleich. Bei einem x2-Faktor-Zertifikat würde der Kurs dagegen am ersten Tag um 200 statt 100 Prozent steigen, am zweiten dagegen um 100 statt 50 Prozent fallen. Er wäre damit wertlos. Beim LevDAX verhindert allerdings eine Regelung den Totalverlust, er kann maximal um 50 Prozent pro Tag sinken.

Bei Hebel-Zertifikaten wird dagegen die Gesamtdifferenz gehebelt. Das ist ein Nachteil, wenn der Kurs stark fällt oder steigt. Bei einem starken Anstieg gibt es nämlich bei Faktor-Zertifikaten eine Art Zinseszinseffekt. Steigt der Basiswert an zwei Tagen hintereinander um 5,0 Prozent, dann erhöht sich bei einem Hebel von x2 der Kurs eines Hebel- und eines Faktor-Zertifikats um 10,0 Prozent. Am zweiten Tag steigen beide noch einmal um 10,0 Prozent, beim Hebel-Zertifikat bezieht sich das Plus aber auf den Kurs des Basiswertes, der jetzt bei 105 Prozent des Ausgangswertes liegt, beim Faktor-Zertifikat dagegen auf die 110 Prozent des Faktor-Zertifikats.

Dafür entwickeln sich Faktor-Zertifikate sich bei seitwärts bewegenden Kursen besser. Wechseln sind Kursanstiege und -rückgänge ab, dann kann ein Faktor-Zertifikat nach einigen Tagen auch dann niedriger liegen, wenn der Basiswert wieder auf dem Ausgangsniveau liegt.

Ein deutlicher Kursrückgang kann bei Hebel-Zertifikaten dazu führen, dass sie wertlos werden. Das verhindert, dass Anleger mehr als 100 Prozent verlieren, sie profitieren dann aber auch von einer möglicherweise folgenden Kurserholung nicht.

Damit bei Hebel-Zertifikaten Anleger kein Geld nachschießen müssen, gibt es eine Knock-out Schwelle. Die Papiere werden deshalb auch als Knock-out-Zertifikate bezeichnet. Fällt ein Zertifikat mit einem Hebel von 4x beispielsweise um mehr als 25 Prozent, hätte es einen negativen Kurs. Es gibt daher eine Knock-out Schwelle, die in diesem Fall meist bei rund 25 Prozent Kursrückgang liegt. Wird die erreicht, ist das Zertifikat wertlos.

Hebel- und Faktor-Zertifikate sind vor allem für risikofreudige Anleger geeignet. Denn Gewinne und Verluste liegen deutlich höher als ohne Hebel. Hinzu kommen höhere Gebühren, denn der Hebel wird teilweise erzielt, indem Banken…

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Auf fallende Kurse setzen: Short Zertifikate

Mit Zertifikaten lässt sich auf auf fallende Kurse setzen. Diese besondere Form nennt man Short Zertifikate. Der Name kommt von dem englischen Ausdruck „to go short“ für das Spekulieren auf fallende Kurse.

Wer auf einen fallenden DAX setzen will, kann das gut mit Zertifikaten auf den ShortDAX tun. Der entwickelt sich genau gegensätzlich zum DAX, steigt der Aktienindex um 1,0 Prozent fällt der ShortDAX um 1,0 Prozent.

Short-Zertifikate bilden den Kursverlauf eines Index oder einer Aktie mit umgekehrtem Vorzeichen ab, beispielsweise den des DAX (dunkelrot). Meist wird aber nicht die Abweichung zu einem Startzeitpunkt betrachtet, sondern die tägliche Abweichung wird jeweils umgekehrt nachvollzogen. Dadurch ergibt sich ein leicht vom Spiegelbild (hellrot) abweichender Verlauf (grau).

Es gibt den ShortDAX auch mit einem Faktor gewichtet, der ShortDAX x10 steigt beispielsweise um 10,0 Prozent, wenn der DAX um 1,0 Prozent steigt. Beachten muss man dabei, dass es den ShortDAX sowohl auf den Kurs- als auch auf den Performanceindex gibt. Ersterer spiegelt nur die Entwicklung der Kurse wieder, der zweite berücksichtigt auch Dividenden und liegt deshalb rund doppelt so hoch wie der Kursindex, obwohl bei beiden der 31.12.1987 als 1.000 Punkte definiert ist. Jener Index, der im Regelfall nur als DAX bezeichnet wird, ist der Performanceindex.

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Sicherheit schaffen: Bonus-, Discount- und Garantiezertifikate

Sowohl Hebel- als auch Short-Zertifikate gehen mit einem erhöhten Risiko einher. Es gibt aber auch eine Reihe von Zertifikaten, die zusätzliche Sicherheit bieten sollen, beispielsweise Garantie- oder Discount-Zertifikate.

Garantie-Zertifikate bieten Anlegern einen Schutz ihrer Einlagen zum Zeitpunkt der Fälligkeit. Wichtig ist die Einschränkung „zum Zeitpunkt der Fälligkeit“. Denn während der Laufzeit können sie durchaus unter den Ausgabepreis fallen. Wer ein Zertifikat, das am 2.2.2020 fällig wird, schon 2019 verkaufen muss, kann also durchaus Verluste machen.

Wer 1.000 Euro in ein DAX-Zertifikat investiert bekommt dann beispielsweise garantiert, dass er fünf Jahre später mindestens eben diese 1.000 Euro zurück erhält, selbst wenn der DAX dann niedriger steht als der Referenzkurs am Kauftag. Im Gegenzug muss entweder eine höhere Gebühr bezahlt werden als bei einem regulären Index-Zertifikat oder auch die maximalen Gewinne sind begrenzt.

Discount-Zertifikate bieten dagegen keinen vollständigen Schutz gegen Verluste, sie machen ihn aber unwahrscheinlicher, denn das Papier wird, wie der Name schon sagt, mit einem Discount, also einem Abschlag verkauft. Im Gegenzug sind aber auch die Gewinne gedeckelt. Steigt der Kurs des Basiswertes über den sogenannten Cap hinaus, steigt der Wert des Zertifikats dennoch nicht.

Wird die festgelegte Untergrenze durchbrochen, wird die Investition oft in Aktien zurückgezahlt. Der Anleger erhält dann so viele Aktien, wie er bekommen hätte, wenn er statt eines Zertifikats den Basiswert selbst mit einem Discount gekauft hätte. Das gibt ihm die Chance, die Verluste wettzumachen.

Ein Beispiel: Ein Anleger kauft für 1.000 Euro ein Zertifikat auf eine Aktie, die aktuell 12,00 Euro kostet. Er erhält sie für 10,00 Euro, dafür gibt es bei 14,00 Euro ein Cap. Steigt der Kurs also über 14,00 Euro, erhält er dennoch nur 14,00 Euro. Liegt der Kurs unter 14,00 Euro, aber über 10,00 Euro, erhält er die Differenz zum Kaufkurs von 10,00 in Euro. Fällt der Kurs unter 10,00 Euro, erhält er Aktien. Da der Discount-Preis bei 10,00 Euro liegt, erhält er 100 Aktien, obwohl er von 1.000 Euro eigentlich (also ohne Discount) nur 83 Papiere bekommen hätte. Er macht also einen Verlust, aber weniger als er mit dem Basiswert selbst gemacht hätte.

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Fazit

Zertifikate bieten viele Möglichkeiten und sind im Vergleich zu klassischen Aktienfonds relativ preiswert. Gegenüber ETFs sind sie aber riskanter. Sie bieten sich beispielsweise dann an, wenn mit einem Hebel gehandelt oder auf fallende Kurse gesetzt werden soll. Besonders beliebt sind sie aber für vorsichtige Anleger, die höhere Renditen erzielen wollen als mit Festgeldern möglich sind, aber das Risiko einer echten Aktienanlage scheuen. Für sie sind Discount- und Garantie-Zertifikate eine gute Möglichkeit, an der Börse zu investieren. Die Papiere lassen sich über fast jeden Aktienbroker kaufen.

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Bilderquelle: shutterstock.com