Meinung Forex als Anfänger 2024 – Aus der Erfahrung lernen, besser planen und weniger Lehrgeld zahlen!

7 THEMEN, 7 RATGEBER: ETF, AKTIEN, SOCIAL TRADING, DAYTRADING, CFDS, FOREX, FUTURES

Anleger werden meist über Werbung von Brokern auf den Devisenhandel, das Forex-Trading, aufmerksam. Darum haben wir auch im Interview mit unserem Experten, dem wikifolio-Signalgeber Tom Jakobi, das Thema „Forex“ zur Sprache gebracht. Seine Antwort fiel sehr kurz aus: Nein, mit Währungen spekuliere ich nicht.“ Zu vielen anderen Börsen-Themen hatte Jakobi eine differenziertere Meinung. Wir waren also gespannt, mit welchen Erfahrungen man im Devisenhandel tatsächlich rechnen kann. Das ganze Interview finden Sie hier als PDF.

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Forex: werben Banken und Broker damit bei Einsteigern?

Ja, auch auf den Webseiten von Direktbanken (z.B. DAB Bank) oder Discountbrokern (z.B. flatex) fanden beziehungsweise finden sich Angebote rund um den Devisenhandel (Forex-Trading). FOREX steht dabei für „foreign exchange market“, den Devisenmarkt. Besonders präsent sind „Forex“-Angebote bei Brokern aus dem europäischen Ausland. Diese versprechen zum Beispiel einen „Leitfaden für Forex-Einsteiger“ oder bezeichnen den Devisenhandel als eine „der effizientesten Methoden zur Kapitalanlage“. Oft ist die Sprache dazu bewusst schlicht gehalten, es wird von „wenigen, einfachen Schritten“ und „drei Voraussetzungen, die Sie benötigen, um ein FOREX Trader zu werden“ gesprochen. Da die Forex-Broker häufig auch kostenloses Lernmaterial versprechen, könnte theoretisch auch Anfängern der Einstieg gelingen. Aus der Perspektive der Rendite betrachtet, spricht erst einmal wenig gegen eine Kapitalanlage mithilfe von Forex, denn die Renditen aus Anleihen, Festgeld oder Tagesgeld sind in Zeiten niedriger Zinsen natürlich nicht berauschend. Unser Experte sprach beim Thema Forex-Trading aber eindeutig von „Spekulation mit Währungen“. Ist der Forex-Einstieg für Anfänger nun also empfehlenswert – oder nicht?

Mit Währungen spekulieren: wie riskant ist Forex-Trading?

Spekulative Transaktionen sind immer riskant, man muss sich als Anleger also im Klaren sein, dass es Verluste geben kann. Bei häufigeren Trades an der Börse sind Verluste sogar vorprogrammiert. Mit dieser Erkenntnis muss man als Anleger erst einmal ruhig schlafen können. Ein Problem beim Trading im Forex ist: es wird nicht an der Börse gehandelt, sondern auf dem größten, volatilsten und liquidesten Markt der Weltdem Devisenmarkt. Dort treffen Banken, Konzerne und Broker aufeinander und innerhalb von Sekunden werden Milliardenbeträge bewegt. Als privater Anleger tummelt man sich also mit sehr wenig Geld und vergleichsweise wenig Wissen zwischen Vollprofis. Da es sich beim Forex nicht um eine Börse , sondern um einen sogenannten Spot-Markt handelt, findet kein nachvollziehbarer, öffentlicher Handel statt. Die Eigenschaften des Forex sind also besonders: Sie unterscheiden sich erheblich von Börsen und anderen Märkten, mit denen man als privater Anleger sonst zu tun hat. Dementsprechend dynamisch sind natürlich auch die Chancen und Risiken beim Devisenhandel.

EIGENSCHAFTENCHANCENRISIKEN
Der Forex ist gigantisch großAn jedem Tag zeigen sich in den unterschiedlichen Währungspaare zahlreiche ChancenDer Markt und seine Einflussfaktoren sind so unübersichtlich, dass auch erfahrene Anleger überfordert sind
Der globale Devisenmarkt ist 24/5 geöffnetEs kann in der Nacht und zum Teil auch am Wochenende gehandelt werdenDie dauernde Verfügbarkeit verführt unter Umständen dazu, dass zu viel gehandelt wird
Der Forex ist keine Börse und auch nicht reguliertAlle Forex-Transaktionen finden OTC (over-the-counter) statt, es sind Geschäfte möglich, die an einer Börse nicht möglich wärenEs gibt keine Regulierungsbehörde, welche die Transaktionen überwacht, es gibt auch keine Clearinghouses
Da am Forex grundsätzlich auf Margin (Sicherheitsleistung) gehandelt wird, kann sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse bei einem Währungspaar gesetzt werdenEs kommt „nur“ auf die richtige Vorhersage einer Kursbewegung anAls Anleger hinterlegt man nur einen Bruchteil des gehandelten Betrags beim Forex-Broker, der Rest wird über einen kurzfristigen Kredit finanziert, für diesen fallen ab Tag 2 Finanzierungskosten an
Währungs-Futures könnten eine Alternative zum Forex-Trading seinFutures sind wesentlich transparenter als der Margin-Handel am Forex-SpotmarktDie Kapitalanforderungen für Futures (auch für Währungsfutures) sind wesentlich höher als beim Margin-Trading

Unser Experte für diese 7-teilige Ratgeber-Serie, der wikifolio-Trader Tom Jakobi, spekuliert selbst nicht mit Währungspaaren. Er schilderte allerdings bei den Themen „Rückschläge, Mistrades und unkalkulierbare Märkte“ einige hilfreiche Strategien. Diese lassen sich zum Teil auch auf den nachgewiesenermaßen unkalkulierbaren Marktplatz „Forex“ übertragen. Wir haben gefragt: 

„Wie gehen Sie mental mit Rückschlägen, Mistrades und unkalkulierbaren Märkten um?“ Jakobi antwortete, dass er „dann ganz auf die logisch-mathematische Ebene gehe und versuche, einen klaren Kopf zu bekommen: Hat der Markt mal wieder nur überreagiert? Oder gibt es ernsthafte Probleme? Märkte sind unkalkulierbar, nicht aber Unternehmen. Man muss an seine eigene Bewertung glauben, nicht an die des Marktes.“ 

Die Lage am Forex ist natürlich ungleich komplexer, denn dort geht es nicht nur um ein Unternehmen und seine Bewertung durch den Markt. Im globalen Devisenmarkt geht es um die Wechselwirkungen zwischen Staaten, deren Wirtschaft und ihren Währungen. Über ihre Zentralbanken beeinflussen Staaten (z.B China) und Unionen (z.B. EU, USA) indirekt die Kursstellung aller Währungspaare, an denen die jeweilige Währung beteiligt ist. Direkten Einfluss haben Banken, Unternehmen, Broker, Trader und – ganz minimal – auch die vielen Hunderttausend privaten Forex-Trader weltweit.

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Ist der Devisenhandel für unerfahrene Einsteiger gedacht?

Für vorsichtige Anleger ist der aktive Devisenhandel gänzlich ungeeignet. Für unerfahrene Einsteiger ist das Forex-Trading, zumindest von einigen Brokern, durchaus gedacht. Einigen Anbietern ist es egal, ob der Kunde verliert. Die intransparente und gefährliche Konstruktion aus Forex-CFDs, hohen Hebeln und der Vermarktung als „Investment“ spricht eine deutliche Sprache. Für den so wichtigen Kapitalerhalt ist ein Engagement am Devisenmarkt übrigens durchaus geeignet. Dann geht es allerdings nicht um spekulatives Trading auf steigende oder fallende Kurse bei einem Währungspaar, sondern um die gezielte Absicherung von Währungsrisiken (z.B. eines exportierenden und/oder importierenden Unternehmens) oder um den Hedge einer Portfolio-Position, die durch Währungsrisiken gefährdet sein könnte. Auch das Forex-Trading ist also sicher keine Patentlösung für die Geldanlage, sondern nur ein weiteres Werkzeug für Trader, Investoren oder Spekulanten. Genau wie andere Werkzeuge kann auch der Devisenhandel gut oder schlecht eingesetzt werden. Durch einen unerfahrenen Einsteiger kann am Foreign exchange market viel Geld gewonnen oder verloren werden. Ein erfahrener Profi hat bessere Chancen, da er zumindest die richtigen Prioritäten setzen kann.  

Der passende Forex-Broker ist ein immer ein Erfolgsfaktor. Es geht hier sowohl um die Qualität des Service-Angebots (Kundenbetreuung, Wissensvermittlung, Benutzerfreundlichkeit) als auch um die harten Fakten (Broker-Geschäftsmodell, Kosten, Konditionen). Beim Broker-Geschäftsmodell gibt es drei grundlegende Varianten: Market Making, STP- oder ECN-Brokerage. Manche Anbieter bieten unterschiedliche Trading-Konten und nehmen bei diesen Konten – je nach Startkapital des Traders – jeweils unterschiedliche Rollen ein: Market Maker, Liquiditäts-Provider (STP) oder echter Broker (ECN).

Über 60 Banken und Broker traten im großen Depot-Test von Brokervergleich.com gegeneinander an. Rund 40 davon haben auch ein Angebot für den Devisenhandel – wir waren nachhaltig überrascht! Auch bei den Forex-Brokern gab es einen Testsieger: Bester Forex-Broker 2015: CapTrader ist unser Testsieger“  Alle Anbieter mit einem Forex-Angebot können Sie hier vergleichen.

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Als Anfänger mit dem Devisenhandel starten? Unser Rat ist …

… die Finger davon zu lassen! Beim Devisenhandel, wie er unbedarften Privatanlegern angeboten wird, geht es in der Regel um reine Spekulation mit Währungen – häufig mit gefährlich hohen bis absurd hohen Hebeln. Den meisten Brokern ist es egal, sie verdienen schließlich an jeder Transaktion, egal ob Verlust- oder Gewinn-Trade. Es gibt aber auch einige rühmliche Ausnahmen. Grundsätzlich ist der Devisenhandel für Anleger mit weniger als 12 Monaten Markterfahrung kaum geeignet. Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass die meisten Anleger ihr Geld schnell verspielen. Die Risiken am Forex sind übrigens auch für Trading-Profis eine Herausforderung, denn es ist der größte und gleichzeitig volatilste aller globalen Finanzmärkte. Es ist also problemlos nachvollziehbar, dass die Risiken beim Forex-Trading für die meisten Einsteiger unkalkulierbar sind. Je weniger Erfahrung Sie mit aktiver Geldanlage haben, desto weniger sinnvoll ist jede Art von Trading.

Devisenhandel gehört sogar, zusammen mit Aktien-Daytrading und dem Handel mit Futures, sogar zur Königsklasse der aktiven Geldanlage. Die „Champions League“ ist offensichtlich kein Platz für Amateure. Mit ausreichend Startkapital, Lernwillen und Schmerzfreiheit ausgestattet, kann das Thema „Forex-Trading“ natürlich trotzdem offensiv angegangen werden. Wo soll man Trading sonst lernen außer beim Trading selbst? Handeln und Trading lernen ist immer auch trial-and-error: Versuch und Irrtum. Echtes, eigenes Geld zu verlieren tut dabei besonders weh. Solches Erfahrungslernen hat allerdings auch seine positiven und nachhaltigen Aspekte: die Lektionen bleiben besser haften als die Erfahrungen, die mit Spielgeld im CFD-Demokonto eines Brokers gesammelt wurden. Dort sind Verluste und Gewinne immer nur theoretischer Natur und haben keine psychologischen und emotionalen Auswirkungen auf den Trader.

Erfolgreiche Trader haben Erfolg , weil sowohl flexibel als auch konsequent sind. Flexibilität erfordert beispielsweise die tägliche Marktanalyse oder die regelmäßig Überarbeitung von Strategien. Konsequenz ist vonnöten, wenn es darum geht realistische Renditeziele zu definieren und diese Strategie dann auch mit Aktionen (z.B. Stopp-Kurse, weitere Liquidität für Margin Calls) zu unterfüttern. Der Einstieg ins Daytrading, egal mit welchen Assets und/oder Märkten, ist mit mehr Startkapital einfacher. Davon darf natürlich nicht zu viel auf einmal riskiert werden. Während eine Festgeldanlage guten Gewissens mental mit 100 % verbucht werden kann, sollte man jeden Euro, der in Währungspaaren investiert ist, umgehend mit 0 % buchen. Falls Margin Calls beim eigenen Broker möglich sind, sicherheitshalber mit minus unendlich %.

Wem dies zu riskant ist, der sollte – ganz ohne schlechtes Gewissen – lieber passiv investieren und das Geld zum Beispiel einem Vermögensberater oder einem Hedgefonds anvertrauen. Auch die Geldanlage in Form von Aktien, Anleihen, ETFs und Zertifikaten kann ansprechende Resultate liefern. Wir können und wollen Ihnen das Forex-Trading ganz sicher nicht verbieten. Wer sein Glück versuchen möchte, soll dies ruhig tun. Je besser die ersten Schritte dabei geplant werden, desto besser stehen die Chancen nicht allzuviel Lehrgeld zu zahlen. Mangelnde Erfahrung lässt sich, wie immer beim Trading, sehr gut durch mehr Kapital kompensieren.

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Fazit

[1] Der Forex ist groß und volatil: dadurch sind die Risiken enorm
[2] Ob man als Anleger eine Chance hat, hängt von vielen Faktoren ab
[3] Entscheidend sind: das richtige Finanzinstrument, viel Kapital
[4] Forex-Trading ist für Einsteiger mit Vorsicht zu „genießen“

Unsere Ratgeber rund um den Aktienhandel